Das Dätzinger Schloss

Das im Jahr 1075 zum ersten Mal urkundlich erwähnte 'Tätichingen' ist seit 1972 Teil der Gemeinde Grafenau und kann mit einem besonders Kleinod aufwarten: einem prachtvollen Schloss. Das 1263 erstmals erwähnte ehemalige Bruderhaus des Johanniterordens wurde 1733 zum Schloss erweitert und prägt seither die Ortsmitte von Dätzingen. Das Dätzinger Schloss ist seit 1961 im Besitz der Gemeinde und dient unter anderem als Galerie und Auktionshaus. Mit dem Maltesersaal im Obergeschoss besitzt Dätzingen einen der schönsten Räume im Landkreis Böblingen in dem Konzerte, Veranstaltungen und standesamtliche Trauungen stattfinden, und wo sich sogar der Gemeinderat regelmäßig zu seinen Sitzungen trifft.





Von oben betrachtet deutet wenig darauf hin welches Schmuckstück sich im Ortszentrum von Dätzingen, links unterhalb der Kirche, befindet. Nach dem Ende der 500-jährigen Malteserherrschaft im Jahr 1803 gelangte der Ort Dätzingen zum Königreich Württemberg und das Schloss in den Besitz des Grafen von Dillen, der den damaligen Hofarchitekten Nikolaus Friedrich von Thouret mit dem Umbau im klassizistischen Stil beauftragte.




In dem kleinen Wäldchen westlich des Schlosses befindet sich der Schlossteich mit einer Kolonie von Graureihern, die sich in den alten Bäumen nierdergelassen haben. Die Kirche St. Leonhard wurde als Ersatz für die beim Schlossumbau 1812 abgerissene Schlosskapelle errichtet und beherbergt unter anderem eine der ältesten Glocken in Baden-Württemberg.